Rathaus St.Veit/Glan

FR, 13.09. | 19 Uhr

KONZERT 6

MENSA SONORA

Heinrich Ignaz Franz von Biber (1644-1704)

Als Heinrich Ignaz Franz von Biber 1704 starb, sollten seine Person und Musik bereits nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten. Denn schnell wandte sich der Musikgeschmack den italienischen Komponisten Arcangelo Corelli und Antonio Vivaldi zu und Bibers Meisterwerke verstaubten in den Archiven seines Arbeitgebers, dem Salzburger Erzbischof.

Dennoch fand der Komponist Erwähnung in Johann Matthesons Grundlage einer Ehren-Pforte (1740) – einem umfassenden Werk, in dem der Hamburger Musiktheoretiker, Komponist und Mäzen die Biografien von 149 Komponisten niedergeschrieben hatte:

„Von dem Kaiser Leopold hat er sich zweimahl hören lassen, und ist erstlich mit dem Reichsadel, unter dem grossen Insiegel; hernach mit einem Gnadenpfennige, samt schwerer güldnen Kette, beschenket worden. … In den Kaiserlichen Erblanden, wie auch in Frankreich und Italien, ist er, wegen seiner Komposition hochgeachtet worden.“

Und selbst Salzburgs berühmtester Sohn, Wolfgang Amadeus Mozart, dürfte in den Domarchiven gestöbert haben, um sich von Ideen und Melodien des größten Geigenvirtuosen und bedeutenden Komponisten des 17. Jahrhunderts inspirieren zu lassen.

Musikerpersönlichkeiten wie Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt haben wir es schließlich zu verdanken, dass Biber mehr als 300 Jahre nach seinem Tod wieder jenen Rang in der Musikgeschichte einnimmt, der ihm zweifellos gebührt.

Auch in Bibers 1680 veröffentlichtem Zyklus Mensa Sonora – geschrieben für vier Streicher und Basso continuo und ursprünglich „nur“ zur Aufführung während aristokratischer Tafelrunden gedacht – offenbart sich das Genie des Komponisten: ein Werk auf durchwegs höchstem handwerklichen Niveau, voller Einfallsreichtum und kontrapunktischem Geschick.

Überdies erleben wir in diesem Konzert Interventionen der beiden Geigerinnen Elise Dupont und Daria Spiridonova.

Arek Golinski – Violine
Francesca Camagni,
Magdalena Małecka-Wippich – Viola
Majella Münz – Cello
Franco Pavan – Laute
Eva Euwe – Violone
Marcin Świątkiewicz – Cembalo

Elise Dupont, Daria Spiridonova – Violine