Johann Sebastian Bach (1685–1750)
ACTUS TRAGICUS
Georg Philipp Telemann (1681–1767)
DU ABER, DANIEL, GEHE HIN
„Hundert andere Kantaten würde ich hergeben für eine einzige vom Range des Actus tragicus“, so überschwänglich äußerte sich Albert Schweitzer über J.S. Bachs Frühwerk, das auch unter dem Namen Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (BWV 106) bekannt ist. Alfred Dürr, jener deutsche Musikwissenschafter des 20. Jahrhunderts, der durch seine Arbeit ganz wesentlich zur Rezeption der Musik des späteren Thomaskantors beitrug, bezeichnete das Werk gar als musikalische Weltliteratur und Geniestreich, „wie er selbst großen Meistern nur selten gelingt“.
Es ist kein Zufall, dass Bachs Meisterwerk in diesem Konzert gemeinsam mit der Kantate Du aber, Daniel, gehe hin (TWV 4:17) aus der Feder seines Freundes und Kollegen G.P. Telemann erklingen wird. Nicht nur spiegeln sich in beiden Kompositionen Fragilität und Vergänglichkeit menschlichen Seins wider; auch gelingt es Telemann wie Bach kraft der Schönheit ihrer Musik, die Hinterbliebenen mit dem Tod zu versöhnen. So wird Trauermusik zu einer schier unerschöpflichen Quelle des Trostes. 58
Carine Tinney – Sopran
Johanna Zachhuber – Alt
Johannes Bamberger – Tenor
Jonathan de la Paz Zaens – Bass
Aliona Kalechyts-Pietrowskaja – Violine
Amelie Chemin, Pia Pircher – Viola da gamba
Valerie Breidler – Blockflöte
Georg Fritz – Blockflöte, Oboe
Eva Euwe – Violone
Johanna Soller – Orgel & Leitung