KONZERT 02 MIT WERKEN VON:
Claudio Monteverdi (1567–1643)
Barbara Strozzi (1619–1677)
Georg Friedrich Händel (1685–1759) u. a.
Liebes Publikum,
ein jedes Jahr – so’s kein Schaltjahr ist – hält 365 Tage für uns bereit. Die Uhr zerteilt einen jeden davon in 24 gleich große Abschnitte. Dennoch empfinden wir diese Tage und Stunden ganz unterschiedlich – je nachdem, in welcher Zeit des Jahres wir sie erleben. Kennen wir nicht alle das Gefühl, das sich bei uns einstellt, wenn nach den kalten Wintermonaten die Sonne endlich wieder zu Kräften kommt und alles um uns herum zu neuem Leben erwacht und zu sprießen beginnt? Und fühlt es sich nicht ganz anders an, wenn sich im Oktober die Blätter zu verfärben beginnen und uns die Natur – wenn auch in schier unvorstellbarer Farbenpracht – die Vergänglichkeit vor Augen führt? Und das jedes Jahr aufs Neue! Ganz ähnlich verhält es sich mit unserer trigonale, die heuer mit insgesamt 19 Konzerten den ewigen Kreislauf musikalisch nachzeichnen und begleiten will. Im Mai erfreuen wir uns an ihren ersten musikalischen Frühlingsboten, im Sommer wächst sie zum Fest(ival) an, ehe sie im Herbst Erntedank feiert und sich – zumindest für dieses Jahr – ihrem Ende zuneigt. Getreu dem Motto „Alles zu seiner Zeit“ und in Anlehnung an den Jahreskreis, wie wir ihn aus unserer christlichen Kultur kennen, stehen die ersten beiden Konzerte dieser Saison ganz im Zeichen der Gottesmutter Maria, die seit jeher als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings und dessen überbordende Fruchtbarkeit verstanden wird. Wussten Sie übrigens, dass südlich des Äquators nicht der Mai als Marienmonat gilt, sondern der November? Ein weiterer Hinweis auf die enge Verbindung zwischen Maria und dem Frühling. Und so wie die Rose ganz langsam ihre Knospe öffnet und sich entfaltet, ehe sie in voller Blüte vor uns steht – fast so, als folgte sie damit einer Dramaturgie – wollen sich auch die Künstlerinnen in diesen beiden Tagen „entwickeln“: ausgehend von der berührenden Schlichtheit des Gregorianischen Chorals, über virtuose und solistische (Instrumental) stücke, Duette und Werke in kleinster Besetzung, bis hin zur prachtvollen Entfaltung von musikalischen Miniaturen. Selbst die beiden Aufführungsorte halten sich an die vorgegebene Dramaturgie: So findet das erste Konzert – am Freitag – im intimen Rahmen der Portendorfer Kirche (erstmals Spielort der trigonale) statt; tags darauf finden wir uns in der wohlvertrauten St. Georgener Stiftskirche.
Stefan Schweiger
Carine Tinney – Sopran
Johanna Zachhuber – Mezzosopran
Aliona Kalechyts-Pietrowskaja – Violine
Majella Münz – Cello
Johanna Soller – Cembalo, Orgel