Kärnten.Museum, Klagenfurt

SA, 24.08. | 20 Uhr

Auftakt II
KONZERT 02

MUSICA DA CAMERA

Klein besetzte Werke großer Meister

W.A. MOZART
Lieder für Sopran und Fortepiano &
Klavierquartett in g-Moll, KV 478
H. JADIN
Streichtrio in F-Dur, Op. 2 Nr. 3

Als sich Wolfgang Amadeus Mozart 1785 mitten in der Arbeit an Figaros Hochzeit befand, beauftragte ihn sein Wiener Verleger Franz Anton Hoffmeister mit der Komposition dreier Klavierquartette. „Kurz-leicht-popular“ – so wünschte es sich Hoffmeister, „auf dass die großbürgerlichen und adeligen Dilettanten diese eifrig kaufen und in ihren Salons zum Besten geben mögen“. Doch der Komponist blieb weit hinter den Erwartungen seines Verlegers zurück, denn bereits das erste der bestellten Quartette erwies sich für den Hausmusikgebrauch als viel zu anspruchsvoll. Aus Sorge um sein Geld zog Hoffmeister den Auftrag zurück. In seiner Edition erschien nur das erste Quartett in g-Moll (KV 478), die Veröffentlichung des inzwischen ebenfalls fertiggestellten zweiten Quartetts in Es-Dur (KV 493) überließ er der Konkurrenz, Mozart durfte sich das bereits ausbezahlte Honorar behalten und das dritte Quartett wurde erst gar nicht geschrieben.

Trotz ihrer Untauglichkeit für die ursprünglich angedachte Zielgruppe – aus teils drastischen Berichten von Zeitzeugen wissen wir, wie furchtbar die Laiendarbietungen geklungen haben mussten – fanden die beiden Quartette, wenn von Berufsmusikern dargeboten, großen Anklang und gehörten schon bald zu Mozarts populärsten Kammermusikwerken.

Bereits im zarten Alter von sechs Jahren schrieb Mozart sein erstes – heute leider verschollenes – Lied, und auch wenn er sich Zeit seines Lebens nur in unregelmäßigen Abständen diesem Genre widmete, begleitete es ihn doch bis in sein letztes Lebensjahr hinein. In seinen Liedern, die zumeist für den Freundeskreis bestimmt waren und nicht selten als „Gelegenheits-“ und „Freundstücke“ bezeichnet wurden, offenbart sich einmal mehr Mozarts musikalisches Genie und er beweist sich als Dramatiker auf allerkleinstem Raum.

Dass uns von Hyacinthe Jadins Leben und Schaffen nur wenig bekannt ist, liegt wohl am allzu frühen Tod des Komponisten, jedoch mit Sicherheit nicht an mangelnder musikalischer Begabung. Denn unter seinen Werken finden sich nicht wenige wunderbar ausgereifte und gewagte Kompositionen, die unüberhörbar von seinen großen Vorbildern Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart inspiriert sind.

Anita Giovanna Rosati – Sopran

Nina Pohn – Violine
Lena Rademann – Viola
Peter Trefflinger – Cello
Agnes Wolf – Fortepiano *

* vermutlich Franz Baumbach, Wien, um 1785