Arndorfer Kirche bei Maria Saal

SO 14.08 / 14:00 & 18:00

KONZERT 3

UND WORTE
BRAUCHT ES NICHT …


Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein waren es in erster Linie gesellschaftliche Konventionen, die es Frauen schier unmöglich machten, den ihnen zustehenden Platz in der Welt der Musik einzunehmen. Einzig die Rolle der Muse fiel ihnen oftmals zu. Umso bemerkenswerter, dass es dennoch Frauen gab, denen es gelang, sich als Interpretinnen und Komponistinnen zu etablieren.
Eine von ihnen war die Cellistin Lisa Cristiani (1827–1853), die im zarten Alter von 19 Jahren Felix Mendelssohn derart beeindruckte, dass er ihr sein Lied ohne Worte, Op. 109, zueignete.
Cristiani war die erste Frau, die es wagte, als Cellistin öffentlich aufzutreten, was von der damaligen Presse wie folgt kommentiert wurde:

„Die Meisten glaubten, es müsse etwas frivol aussehen, indem sie ganz und gar vergessen hatten, dass Cristiani ein weithinwallendes Kleid trägt, wodurch alle Contouren des Körpers verschleiert werden, und dass es daher nothwendig weit hübscher und graziöser aussehen muss, wenn eine Dame, als wenn ein Mann das Violoncell zärtlich umknieet.“

Die polnische Klaviervirtuosin und Komponistin Maria Szymanowska (1789–1831) zählte zu den ersten Musikerinnen, die von ihrer Kunst leben konnten. Konzertreisen und ihre Tätigkeit als Lehrerin führten sie quer über den Kontinent und auch sie wurde zur Widmungsträgerin: Johann Wolfgang von Goethe schrieb für die „bezaubernde Göttin der Musik“ sein Gedicht mit dem Titel Aussöhnung.

Neben Mendelssohns Lied ohne Worte und Musik von Maria Szymanowska hören wir auch Werke von Clara Schumann (1819–1869), einer weiteren Pionierin in der Musikwelt des 19. Jahrhunderts.

Ursina Maria Braun – Cello
Katarzyna Drogosz – Fortepiano


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