Stiftskirche St. Georgen/Längsee

SA 02.09 / 19 Uhr

KONZERT 3

J.S. BACH

Musikalisches Opfer BWV 1079
Ich bin in mir vergnügt BWV 204
Brandenburgisches Konzert Nr. 5 BWV 1050

Als Johann Sebastian Bach (1685-1750) am 7. Mai 1747 auf Einladung Friedrichs des Großen in dessen Potsdamer Stadtschloss weilte, spielte ihm seine Majestät höchstpersönlich auf dem Fortepiano ein Thema vor, um Bach hernach zu bitten, darüber eine Fuge zu improvisieren. Der Komponist tat dies so meisterhaft, dass nicht nur Friedrich „allergnädigstes Wohlgefallen darüber zu bezeigen beliebte, sondern auch die sämtlichen Anwesenden in Verwunderung gesetzt wurden“. Hierauf fragte der König, ob es dem Komponisten denn möglich sei, aus diesem Thema eine sechsstimmige Fuge zu machen. Dieser Bitte konnte Bach augenblicklich zwar nicht nachkommen, versprach allerdings, dass er das Thema „in einer ordentlichen Fuga zu Papiere bringen, und hernach in Kupfer stechen lassen“ wolle. Während seiner Zeit am Köthener Hof vertonte Bach immer wieder Libretti des von ihm hochgeschätzten und in Halle lebenden Dichters Christian Friedrich Hunold. Selbst nach seiner Tätigkeit in Köthen sollte Bach weiterhin auf dessen Texte zurückgreifen, wie auch im Falle 10 seiner weltlichen Kantate Ich bin in mir vergnügt (BWV 204). In den einzelnen Sätzen, die musikalisch äußerst abwechslungsreich gestaltet sind, wird die Zufriedenheit des in sich ruhenden Menschen mit zahlreichen Metaphern gepriesen. Dem Muster der weltlichen italienischen Kantate des 17. Jahrhunderts folgend ist das Werk mit nur einer Gesangsstimme – Sopran – besetzt. Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 5 (BWV 1050) ist – daran besteht kein Zweifel – das erste Cembalokonzert der Musikgeschichte, wobei nicht nur das Cembalo solistisch in Erscheinung tritt, sondern auch die Traversflöte und die Violine. Beinahe entsteht der Eindruck, die drei Instrumente würden sich die Soloepisoden brüderlich und schwesterlich teilen, im weiteren Verlauf des Werkes steigert sich jedoch die Virtuosität des Tasteninstruments in einem solchem Maße, dass es die beiden Oberstimmen buchstäblich überflügelt. Drei ganz unterschiedliche Werke aus der Feder Johann Sebastian Bachs, die doch eines gemein haben: In jedem von ihnen offenbart sich das musikalische Genie des Thomaskantors zu Leipzig.

Johanna Beier – Sopran
Tabea Höfer, Huw Daniel – Violine
Firmian Lermer – Viola
Marc Hantai – Traversflöte
Emma Black, Agnes Glassner – Oboe
Jan Krigovsky – Violone
Stéphane Fuget – Cembalo, Orgel
Olaf Reimers – Cello & Leitung