Rathaus St. Veit/Glan

FR 02.09 / 19:00

KONZERT 5

ALLE FIAMME D’AMOR

Italienische Barockkantaten zwischen Halle und Neapel

„Viva il caro sassone“ – so rief das begeisterte Publikum in jeder noch so kurzen Pause während der Uraufführung von Georg Friedrich Händels (1685–1759) Dramma per musica Agrippina am 26. Dezember 1709 in Venedig. Der „liebe Sachse“ war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 24 Jahre alt, dennoch beherrschte er den italienischen Stil bereits vollkommen. Um sich diesen anzueignen, war er bereits im Herbst 1706 nach Italien gereist – nicht ahnend, dass er wiederum die italienische Musikwelt mit seinen Werken beeinflussen sollte.

Einer jener Komponisten, mit denen Händel im Laufe seines rund dreijährigen Aufenthaltes in Italien zusammentraf, war Alessandro Scarlatti (1660–1725), der Schöpfer der spätbarocken Oper und der italienischen Kantate. Er galt unbestritten als einer der einflussreichsten Vertreter seiner Zeit und war wohl mit ein Grund dafür, dass es Händel in den Süden zog.
Nicht minder bedeutend – wenn auch lange zu Unrecht vernachlässigt – ist das Schaffen Alessandro Stradellas (1639–1682). Seine Musik orientiert sich einerseits am Kontrapunkt der Renaissance und wurzelt damit in der Vergangenheit; andererseits mutet sie mit ihren kühnen Harmonien ihrer Zeit weit voraus an und lässt erahnen, was das 18. Jahrhundert musikalisch mit sich bringen wird. Somit spannt Stradella gleichsam einen Bogen über drei Jahrhunderte.

Wir hören:
G.F. Händel, Armida abbandonata HWV 105 (1707)
A. Scarlatti, Correa nel seno amato (ca. 1694)
A. Stradella, Per tua vaga beltade (s. a.)

Carlotta Colombo, Monica Piccinini – Violine
Guido Morini – Cembalo
Peter Trefflinger – Cello & Leitung
Elizabeth Kenny – Theorbe & Leitung


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