Als sich Georg Friedrich Händel in den Jahren 1707 und 1708 in Rom aufhielt, soll sich Gerüchten zufolge zwischen ihm, dem verehrten Sachsen – „il caro Sassone” –, und seinem nicht minder berühmten Zeitgenossen Arcangelo Corelli eine Hassliebe entsponnen haben. Letzterer etwa, bereits am Ende seiner Karriere stehend, weigerte sich nicht nur eine im französischen Stil gehaltene Ouvertüre des jungen Händel zu spielen; Corelli – selbst herausragender Geiger – soll inmitten einer Aufführung eines händelschen Werkes aus Protest sogar die Bühne verlassen haben, weil sich in der Violinstimme ein hohes E fand. Aus historischen Quellen wissen wir, dass die beiden einander häufig begegnet sein mussten, traten sie doch unter anderem bei den Uraufführungen von Händels Oratorien gemeinsam in Erscheinung: Corelli als Konzertmeister, Händel am Cembalo, das Orchester leitend. Man darf also getrost annehmen, dass sich ihre Zusammenarbeit – wenn auch zeitweise herausfordernd – für beide Seiten als durchaus inspirierend erwies. Fest steht auch, dass Händels Musik immer wieder Einflüsse Corellis erkennen lässt. Für uns Grund genug, Werke dieser beiden Meister barocker Musik im Programm dieses Abends zusammenzuführen.
Elise Dupont, Daria Spiridonova – Violine
Lena Rademann – Viola
Evan Buttar – Cello
Giulio Quirici – Theorbe
Nele Vertommen – Oboe & Leitung
Beniamino Paganini – Claviorganum & Leitung