Rathaus St. Veit/Glan

SO, 15.10. | 18 Uhr

KONZERT 10

MUSIKALISCHE UMRANDUNG


Im 16. Jahrhundert, der Blütezeit der Renaissance-Polyphonie, wurden nahezu alle Melodieinstrumente in verschiedenen Größen gebaut, um im vier- bis sechsstimmigen Satz – vom Diskant bis hinunter zum Bass – eingesetzt werden zu können. Ganz im Gegensatz dazu steht die Idee dieses Projekts, in dem wir zeigen wollen, wie die Komponisten des Hochund Spätbarock mit bis zu vier Blockflöten gleicher Größe umgegangen sind. War den Consort-Instrumenten der Renaissance jeweils eine Stimmlage (Sopran, Alt, Tenor oder Bass), und damit ein klar abgegrenzter Tonumfang, zugewiesen, setzte man nun auf die Möglichkeit akustischer Täuschung – ähnlich dem Spiel mit verkürzten Perspektiven in der Malerei des Barock. Permanente Stimmkreuzungen erzeugten die Illusion von stets neuen Stimmen, denen es immer wieder gelang, sich aus dem Gesamtklang herauszulösen und in den Vordergrund zu spielen – mal liebevoll und zärtlich, mal tänzerisch und überschwänglich oder gar vorlaut auftrumpfend, mitunter auch melancholisch. Mit Werken von H. Purcell (ca. 1659-1695), A. Vivaldi (1687-1741), A. Scarlatti (1660-1725), J.C. Schickhardt (ca. 1682-1762), J. Mattheson (1681-1746) und J.B. de Boismortier (1689-1755).

Michael Form, Julien Martin, Dorothee
Oberlinger, Paula Pinn – Blockflöte
Peter Trefflinger – Cello
Anna Kiskachi – Cembalo