Rathaus St. Veit/Glan

SO 11.09. / 18:00

KONZERT 12

ABSCHLUSSKONZERT

der trigonale 2022

Was, wenn Georg Philipp Telemann (1681–1767) die ihm angebotene Stelle des Leipziger Thomaskantors 1722 angenommen hätte? Glücklicherweise kam es nicht dazu, denn die Hamburger Ratsherren wollten keinesfalls auf ihren hochgeschätzten Director Musices verzichten und konnten ihn schließlich mit einer gehörigen Gehaltsaufbesserung nebst größerer Wohnung zum Bleiben bewegen. Diese Anekdote mag ein Hinweis auf Telemanns unglaubliche Popularität sein, galt er doch als der erfolgreichste deutsche Komponist seiner Zeit. Warum sein musikalisches Schaffen dennoch nach seinem Tod für fast zwei Jahrhunderte aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwand, bleibt ein Rätsel.

Leopold Mozart (1719–1787) wiederum ist uns in erster Linie als Vater zweier Wunderkinder und Verfasser der „Gründlichen Violinschule“ bekannt. Für Nannerl und Wolfgangus gab er den eigenen Beruf mehr oder weniger auf, zum Komponieren fehlte ihm die Zeit und die Violinschule ließ er links liegen. Ganz andere Talente waren nun gefragt – er wurde zum Agenten und Manager seines Sohnes. Heute wissen wir, dass auch er ein unglaublich vielseitiger Musiker und hochbegabter Komponist war. Was, wenn er seine eigene Karriere nicht der seines Sohnes geopfert hätte?

Johann Friedrich Fasch (1688–1758) wurde lange Jahre „nur“ als Meister zwischen den Epochen Barock und Klassik gesehen, dabei verkörperte er neben Bach, Händel und Telemann jenen handwerklich meisterlichen Typus des norddeutschen Musikers, der im ausgehenden musikalischen Spätbarock Werke von europäischer Bedeutung schuf. Was, wenn sein umfangreiches Œuvre nicht größtenteils verloren gegangen wäre?

Über Johann Ernst Galliard (1687–1749) äußerte sich der englische Musikhistoriker, Komponist und Organist Charles Burney dereinst wenig schmeichelhaft: „I never saw more correctness or less originality in any author that I have examined of the present century.“ Wir teilen seine Meinung nicht und lassen in diesem Konzert Galliards Arie The Royal Chace – With early horn salute the morn erklingen.

Wir hören:
G.P. Telemann, Hornkonzert TWV 51:D8
Leopold Mozart, Sinfonia di Camera D-Dur
J.F. Fasch, Lautenkonzert & Arien
J.E. Galliard, The Royal Chace

Anna Dennis – Sopran
Ursula Paludan-Monberg – Horn
Irma Niskanen, Anna Lindenbaum – Violine
Firmian Lermer, Hanna Hobiger – Viola
Jadran Duncumb – Theorbe & Laute
Christine Sticher – Violone
Olga Watts – Cembalo
Peter Trefflinger – Cello


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